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„Wir werden unseren Prozess fortsetzen und unseren Weg weitergehen“

Mit dem Auswärtsspiel bei Hannover 96 geht's für unseren FC St. Pauli am Sonntag (21.4., 13:30 Uhr) in Liga zwei um die nächsten drei Zähler. Vor der Partie bei den fünftplatzierten Niedersachsen nahm sich Cheftrainer Fabian Hürzeler viel Zeit für die Fragen der Medienvertreter*innen und sprach u.a. über...

...den Ausfall von Abwehrchef Eric Smith: „Wir müssen von Tag zu Tag abwarten, wie es sich bei ihm entwickelt. Eine genaue Ausfallzeit können wir nicht bekanntgeben. Eric ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Nicht nur als Persönlichkeit, sondern auch für unser System. Ich bin aber überzeugt, dass wir eine sehr gute Breite im Kader und Spieler haben, die ihn sehr gut ersetzen können. Gegen Hertha und Nürnberg ist er ausgefallen, da ist Hauke Wahl ins Zentrum gerückt und er hat es sehr gut gemacht. Wir werden eine gute Lösung finden. Ich habe großes Vertrauen in meine Spieler und bin überzeugt, dass wir es auffangen werden.“

...die weitere personelle Situation: „Lars Ritzka konnte gestern nur laufen, bei ihm müssen wir von Tag zu Tag schauen. Carlo Boukhalfa hat noch Hüftprobleme, Sören Ahlers weiterhin Knieprobleme. Etienne Amenyido war krank, hat gestern aber wieder trainiert. Simon Zoller ist im Aufbautraining und Scott Banks macht Fortschritte. Hoffentlich kann er nächste Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen. Hinsichtlich der Alternativen: Adam Dźwigała ist fit, David Nemeth ist definitiv immer eine Alternative. Für Lars würden wir auch eine gute Alternative finden.“

...den Umgang mit den jüngsten Rückschlägen: „Du musst das Schwere auf dem Weg akzeptieren, um den Erfolg wertschätzen zu können. Das war unser Motto und so sind wir es auch angegangen. Eine Saison wird nicht immer bergauf gehen, eine Saison wird immer wieder auch von Tälern begleitet. Genau diese musst du überstehen und durchbrechen. Das ist unsere Herausforderung und die gehen wir an. Von außen wird es immer sehr dramatisch bewertet, ich habe auch was von Identitätsverlust gelesen. Daraus ziehe ich persönlich viel Motivation und Energie. Es ist für mich auch Ansporn, noch härter zu arbeiten und noch intensiver zu reflektieren. Wir werden unseren Prozess fortsetzen und unseren Weg weitergehen. Was uns stark gemacht hat, müssen wir wieder hervorheben und in die Köpfe reinbekommen. Dann bin ich auch überzeugt, dass wir da gemeinsam als Team wieder rauskommen. Es geht darum, immer wieder zu lernen und aufzustehen und niemals aufzugeben. Das werden wir bis zum Ende tun.“

...die hohen Erwartungen: „Du musst auf dem Platz abliefern und versuchen, dir bewusst zu machen, was dich als Einzelnen und als Team stark gemacht hat. Genau diese Tugenden müssen wir wieder auf den Platz bringen. Wenn wir den Zusammenhalt auf den Platz bringen, werden wir auch erfolgreich sein. Wir sind nicht die Mannschaft, die durch diese Liga durchmarschiert. Dafür ist die Liga nicht gemacht. Die Erwartungen sind gestiegen - nicht nur von extern, sondern auch intern durch die Dominanz, die wir aufgebaut haben. Wir haben immer wieder versucht zu betonen, dass es kein Durchmarsch wird, sondern ein Marathonlauf mit 17 anderen Vereinen, die uns schlagen wollen. Wir sind darauf vorbereitet, dass es so kommen wird. Jetzt gilt es, wieder an die Tugenden und die Basis-Dinge anzuschließen und das, was wir beeinflussen können, maximal gut zu machen.“

...Gegner Hannover 96: „Uns erwartet eine Top-Mannschaft. Sie sind von den Ergebnissen her wahrscheinlich nicht hoch zufrieden, in der Rückrunde haben sie aber auch erst ein Spiel verloren. Sie haben eine enorme Wucht, nicht nur die Spielertypen, sondern die Spielweise betreffend. Sie versuchen immer, sehr intensiv und hoch zu pressen. Speziell mit ihren Außenverteidigern, die wirklich gut nach vorne verteidigen. Sie haben ein sehr gutes Kettenverhalten, was man auch an den Werten sieht, hat Hannover statistisch gesehen nach uns die beste Defensive. Sie haben aber auch eine sehr gute Offensive. Sie werden uns alles abverlangen. Wir fahren nach Hannover, um eine positive Reaktion zu zeigen und ein erfolgreiches Spiel abzuliefern.“

...den Faktor 'Kopf' im Saisonendspurt: „Der Kopf spielt immer eine Rolle, das habe ich die ganze Saison über gesagt. Entscheidend ist, den Kopf und die Gedanken zu kontrollieren. Gewisse Zweifel und Ängste sind menschlich. Das muss man auch zulassen. Mit Blick auf den Unterschied zwischen einer durchschnittlichen und einer Top-Mannschaft ist die Frage, wie lange du dich mit Zweifeln und negativen Gedanken aufhältst und wie schnell du es schaffst, wieder in positive Elemente zu kommen, Zuversicht auszustrahlen und aus der Frustration eine Begeisterung zu kreieren und den Hunger zu zeigen, auf dem Platz eine Reaktion zu zeigen. Für uns ist immer wichtig, dass wir unserem Stil treu bleiben und weiterhin Fußball spielen. Wenn du dich weiter auf deine Stärken besinnst, dann kannst du das Kopfthema Stück für Stück von dir abperlen.“

...seinen persönlichen Umgang mit der aktuellen Situation: „Es ist definitiv eine Herausforderung, die ich annehme. Jetzt geht es darum, mutige Entscheidungen zu treffen und Probleme als Herausforderung anzusehen. Da kann ich als Persönlichkeit und als Trainer noch wachsen. Ich werde mich nicht verstecken, sondern vorneweggehen. Ich werde weiter mutig sein und habe vollstes Vertrauen in meine Mannschaft und meinen Staff. Ich habe mir auf die Fahne geschrieben, die bestmögliche Version von mir selbst zu sein. Auch bei mir geht es darum, positiv zu sein und vornewegzugehen. Als Motivator und jemand, der das positive Mindset wieder reinbekommt. Das geht nur, wenn du es vorlebst und davon überzeugt bist. Ich kann es vorleben und authentisch bleiben, weil ich total von meiner Mannschaft überzeugt bin und großes Vertrauen in meine Führungsspieler und den ganzen Verein habe. Ich freue mich auf diese Zeit, in der wir als Verein, aber auch als einzelne Menschen definitiv lernen und wachsen werden.“

...das Saisonfinale und die vielen Duelle gegen Nordclubs: „Ob die Duelle einen besonderen Einfluss haben werden, weiß ich nicht. Es sind besondere Spiele, weil es Derbys sind. Wir gehen jedes Spiel so an, als wäre es ein Endspiel. Ich sehe uns gut aufgestellt und habe großes Vertrauen, dass wir es erfolgreich meistern werden. Wir haben ein gewisses Fundament und eine Stabilität in der Mannschaft. Wir wissen, was uns stark macht. Ich bin davon überzeugt, dass wir den Zusammenhalt wieder auf den Platz bringen werden.“

 

(hb)

Fotos: Witters

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