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„Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen und sind überglücklich“

Am Ende mussten unsere Kiezkicker noch mal alles reinwerfen, um nicht doch noch den Ausgleich zu kassieren. Unterm Strich stand aber ein verdienter 3:2-Erfolg bei Hansa Rostock zu Buche. Nach dem Abpfiff waren sich die Kiezkicker einig, dass sie den Sack mit einem vierten Tor früher hätten zumachen müssen.

Cheftrainer Fabian Hürzeler: „Wir sind denkbar ungünstig in die Partie gestartet. Die Standards haben wir nicht gut verteidigt und bekommen das Gegentor. Entscheidend ist, wie wir darauf reagiert haben. Wir haben weiter mutig Fußball gespielt, waren dominant und hatten Ballkontrolle und erspielen uns Torchancen. Wir gleichen verdient aus und gehen verdient mit 3:1 in Führung, haben es dann aber vermissen lassen nachzulegen. Speziell vor der Halbzeit waren Möglichkeiten da, um das 4:1 oder 5:1 zu machen. Wir wollten in der zweiten Halbzeit weiter konsequent verteidigen und das haben wir bis zur 75. Minute gut gemacht. Zudem haben wir mutig weitergespielt. Wir haben es aber auch in der zweiten Halbzeit nicht geschafft, den Sack zuzumachen. So passiert es dann, dass Rostock aus dem Nichts per Elfmeter zum Anschluss kommt. Dann hatten wir nicht mehr die Kontrolle im Spiel. Wir sind passiv geworden und haben nicht mehr den letzten Schritt im Pressing gemacht. Die Abläufe gegen den Ball waren nicht mehr da und auch mit dem Ball waren wir zu hastig. Man muss ehrlich sagen, dass Rostock mit einem Lucky Punch noch das 3:3 machen kann. Im Großen und Ganzen können wir mit der Leistung bis zur 75. Minute sehr zufrieden sein. Alles danach werden wir aufarbeiten und unsere Lehren draus ziehen. Kompliment an meine Mannschaft, hier nach Rückstand zu gewinnen.“

Marcel Hartel: „Wenn man hier so früh in Rückstand gerät, ist es schwer zurückzukommen. Nach dem Gegentor haben wir das Spiel aber absolut kontrolliert und dominiert. Wir drehen das Spiel, gehen verdient mit 3:1 in Führung, hätten zur Pause aber höher führen können. Nach dem Seitenwechsel hatten wir gute Umschaltmomente, die wir nicht zu Ende gebracht haben. Wenn Rostock mit der Kulisse im Rücken dann noch ein Tor macht, dann wird's noch mal hitzig und das Publikum kam dann noch mal. Es lag heute an uns, wir hätten nachlegen müssen. Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen und sind überglücklich. Jetzt kommt der nächste Kracher mit dem Derby. Da wollen wir auch wieder alles raushauen und auch da wieder drei Punkte holen.“

Eric Smith: „Wir haben es nicht geschafft, das Spiel frühzeitig endgültig zu entscheiden. Dann nutzen sie ihre Gelegenheit, aber wir haben versucht, so gut es geht dagegen zu halten. Heute war so ein Spiel, dass du dann einfach irgendwie gewinnen musst. Wir sind wirklich sehr glücklich über die drei Punkte hier! Unser Start in die Partie war alles andere als glücklich. Aber wir beweisen in dieser Saison tolle Comebackqualitäten und haben auch heute nach diesem Rückschlag schnell drei Tore erzielt. Auch im weiteren Spielverlauf haben wir uns gute Chance herausgespielt.“

Hauke Wahl: „Es war ein sehr, sehr gutes Auswärtsspiel von uns über knapp 85 Minuten. In den ersten fünf Minuten waren wir nicht gut drin. Nach dem Rückstand haben wir aber angefangen, richtig Fußball zu spielen. Wir haben mit den beiden Toren auf den Rückschlag reagiert und haben das dritte nachgelegt. Wir hätten schon in der ersten Hälfte das vierte Tor nachlegen können. Wir haben generell die Räume sehr gut genutzt, die uns angeboten wurden. Wir haben insgesamt sehr mutig gespielt. Wir müssen uns ankreiden lassen, dass wir das vierte Tor auch nach der Pause nicht gemacht haben. So wird es am Ende nach dem 3:2 dann noch mal spannend. Da kann in jeder Situation noch mal was passieren. Wenn es am Ende 3:3 steht, gucken wir dumm aus der Wäsche. Es ist wichtig, dass wir so ein Spiel schneller entscheiden. Aus dem Spiel können wir sehr viel Kraft ziehen. Das Derby wird ein ganz anderes Spiel, aber von der Atmosphäre erwarte ich es sehr ähnlich wie heute. Ich freue mich extrem auf das Spiel, das für mich als gebürtiger Hamburger ein ganz besonderes ist.“

Philipp Treu: „Wir haben uns vorgenommen, immer Ruhe zu bewahren und unser Spiel aufzuziehen. Das haben wir ganz gut geschafft. Hinten raus haben wir etwas Glück gehabt, Rostock hatte noch mal zwei, drei Torchancen. Wir haben echt gut dagegengehalten, müssen uns aber vorwerfen, dass wir den Sack nicht schon früher zugemacht haben. Wir hatten viele Chancen, die wir hätten reinmachen müssen.“

Alois Schwartz (Cheftrainer Hansa Rostock): „So stellt man es sich vor, in ein Spiel zu starten. Die ersten 15 Minuten waren gut, wir haben gedrückt und aktiv gespielt. Saliakas hatte dann eine schöne Idee und trifft den Ball gut. Es waren dann acht Minuten, die für uns zum Vergessen waren. Wir haben nur noch Begleitschutz gemacht, sind nicht mehr richtig in die Zweikämpfe gekommen und so fallen die drei Gegentore. Dann wird es schwer. Man hat dann auch die Klasse von St. Pauli gesehen. Wir hätten das vierte Gegentor auch noch fressen können und hatten da auch Glück. In der Pause habe ich gesagt, dass wir Ruhe brauchen und mit einem zweiten Tor alles passieren kann. Die Ruhe hatten wir nicht, wir bekommen dann den Elfmeter und hinten raus hatten wir noch mal Möglichkeiten. Die Mannschaft hat sich nicht aufgegeben. Júnior hätte ein drittes Tor machen müssen, als er komplett frei aus fünf Metern zum Kopfball kommt. Da muss er nur das Tor treffen, dann ist der Ball drin. Nachdem Saliakas das 4:2 vergeben hatte, kann Schumacher das 3:3 machen. Wenn man das Spiel betrachtet, dann haben wir nie aufgegeben und Leidenschaft gezeigt, am Ende war St. Pauli das eine Tor aber auch besser.“

 

(fh/hb/lg)

Fotos: FC St. Pauli / Witters

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