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6:1 gegen Tornesch - 1. Frauen holen erstmals den Hamburger Pokal

Nach zwei Finalniederlagen in den Jahren 2016 und 2018 haben unsere 1. Frauen im dritten Anlauf endlich den Hamburger Pokal gewonnen. Vor 3882 Fans im Stadion Hoheluft setzten sich unsere Kiezkickerinnen verdient mit 6:1 (2:0) gegen die 1. Frauen von Union Tornesch durch. Tabea Schütt (5.), Janice Hauschild (44., 79.), Julia Hechtenberg (50.), Annie Kingman (83.) und Iljana Kljajić (88.) erzielten die Treffer für unseren FCSP, Josefin Lutz konnte für Tornesch zwischenzeitlich verkürzen (52.). Nach dem Abpfiff wurde der größte Erfolg in der Abteilungsgeschichte mit den knapp 2500 FCSP-Fans ausgelassen gefeiert.

Nach dem 7:1-Erfolg im internen Halbfinale gegen die 2. Frauen haben unsere Kiezkickerinnen zum dritten Mal das Hamburger Pokalfinale erreicht. Im Mai 2016 unterlagen sie Bergedorf 85 im Endspiel mit 1:3, im Mai 2018 dann dem Bramfelder SV mit 1:2. Im dritten Anlauf sollte es nun mit dem Pokalsieg und der damit verbundenen ersten Teilnahme am DFB-Pokal klappen. Leicht sollte es aber nicht werden, hatten die klassentieferen Finalgegnerinnen von Union Tornesch im Halbfinale doch gezeigt, wie stark sie sind. Bei den 1. Frauen des Hamburger SV setzten sie sich nach 0:3-Rückstand mit 11:10 nach Elfmeterschießen durch und warfen die haushohen Favoritinnen aus dem Pokal. Ein spannendes Finale war also zu erwarten.

Die Rahmenbedingungen hätten nicht besser sein können: Super Wetter, eine neue Rekordkulisse für ein Hamburger Frauen-Pokalfinale und somit allerbeste Stimmung. Unser Team, das von ca. 2500 FCSP-Fans lautstark unterstützt wurde, den besseren Start und ging früh in Führung. Janice Hauschild bediente Tabea Schütt mit einem Ball von der linken Seite in den Strafraum, frei vor Union-Torfrau Alicia Bautz vollendete Schütt aus acht Metern - das 1:0 (5.). Nina Philipp verpasste in ihrem letzten Spiel für unsere 1. Frauen per Kopf nach Hereingabe von Annie Kingman das zweite Tor, Bautz lenkte das Leder gerade noch um den Pfosten (9.).

Die Tornescherinnen suchten immer wieder auch den Weg nach vorne, doch die FCSP-Defensive konnten sie nicht knacken. Auf der Gegenseite zog Julia Hechtenberg von der Strafraumkante ab, Bautz war im Nachfassen zur Stelle (17.). Die Kiezkickerinnen bestimmten die Partie und hatten die nächste große Chance. Schütt verpasste nur knapp ihren zweiten Treffer, ihr Schuss aus 17 Metern klatschte auf die Oberkante der Latte (20.). In der Folge ließen die Braun-Weißen den Ball zumeist gut laufen, weitere Torszenen blieben aber aus.

In der Schlussphase der ersten Hälfte nahm Kingman einen zu kurz abgewehrten Ball volley, zielte aber deutlich zu hoch (40.). Wenig später dann aber das 2:0! Wieder brachte Hauschild den Ball von der linken Seite in die Mitte auf Schütt. Diese berührte den Ball aber nicht mehr, wovon Torfrau Bautz wohl zu überrascht war. Sie konnte nicht verhindern, dass der Ball über die Linie trudelte (44.). Kingman verpasste bei einer Ecke im Fallen knapp den dritten Treffer (45.+2), dann ertönte der Halbzeitpfiff.

Tabea Schütt behält in Minute fünf die Nerven und überwindet Unions Torfrau Alica Bautz.

Tabea Schütt behält in Minute fünf die Nerven und überwindet Unions Torfrau Alica Bautz.

Kim Koschmieder und Jan-Philipp Kalla verzichteten für die zweiten 45 Minuten auf Wechsel, auch die Tornescherinnen kehrten personell unverändert auf der Kabine zurück. Unser Team blieb weiter spielbestimmend und spielte weiter munter nach vorne. Schütt machte viel Tempo über links, drang in den Strafraum ein, doch ihr Zuspiel auf die mitgelaufene Nina Philipp war zu ungenau (49.). Hauschilds Zuspiel auf Julia Hechtenberg 60 Sekunden später war dafür umso präziser und die Top-Torjägerin vollendete aus zehn Metern zum 3:0 (50.).

War das schon die Vorentscheidung? Nein, denn den Tornescherinnen gelang postwendend der Anschlusstreffer. Josefin Lutz traf durchaus sehenswert aus knapp 23 Metern, der Ball klatsche an den linken Innenpfosten und zappelte im Netz. Tara Zimmermann hatte keine Abwehrchance - nur noch 3:1 (52.). Wieder rüber auf die andere Seite: Schütt setzte sich stark auf der rechten Seite durch und legte mustergültig zu Philipp quer. Sie scheiterte aus 14 Metern aber an Bautz (53.). Wenig später war Bautz dann auch bei einem Schuss von Schütt auf dem Posten (54.).

Hechtenberg wurde dann nach starkem Dribbling im Strafraum zu Fall gebracht, den fälligen Strafstoß übernahm Schütt. Sie traf aber nur den Pfosten - weiter 3:1 also (68.). Tornesch war also noch im Spiel und so reagierte Union-Coach Artur Wilk mit zwei offensiv-ausgerichteten Wechseln (70.). Unsere Kiezkickerinnen hatten aber weiter mehr vom Spiel und wichtiger noch: Sie ließen in der Defensive weiterhin kaum etwas anbrennen. Auch weil sie Tornesch früh im Spielaufbau störten, sodass die Union-Frauen kaum mal über die Mittellinie kamen.

Die Schlussviertelstunde war bereits angebrochen, da sorgte Hauschild mit ihrem zweiten Treffer für die Entscheidung. Nach perfekter Flanke von der eingewechselten Verena Mannes war sie per Kopf zur Stelle - 4:1 (79.). Fast wäre es noch mal etwas spannender geworden, doch Zimmermann machte sich bei einem Schuss von Lutz ganz lang und lenkte den Ball gerade noch um den rechten Pfosten (82.). Auf der Gegenseite nutzte Kingman eine Unachtsamkeit der Tornescherinnen aus und traf aus sieben Metern ins linke Eck - das 5:1 (83.). Für den Schlusspunkt sorgten dann die kurz zuvor eingewechselten Emma Frings und Iljana Kljajić. Frings zog mit viel Tempo an ihrer Gegenspielerin vorbei und legte uneigennützig zu Kljajić quer. In ihrem letzten Spiel für unser Team traf sie mit dem ersten Kontakt aus zehn Metern ins rechte Eck - 6:1 (88.).

Die Knapp 2500 FCSP-Fans feierten das Team noch vor dem Abpfiff und als dieser dann auch ertönte, kannte der Jubel bei unseren Kiezkickerinnen keine Grenzen. Die komplette Bank rannte aufs Feld, alle Spielerinnen lagen sich in den Armen und bejubelten mit den FCSP-Fans den erstmaligen Gewinn des Hamburger Pokals. Herzlichen Glückwunsch, den Pokalsieg habt Ihr Euch mehr als verdient!

„Ich stand als Spielerin 2016 und 2018 im Finale, beide Male hat es leider nicht geklappt. Jetzt als Trainerin haben wir endlich den Pokalsieg geholt. Es war eine tolle Kulisse und eine tolle Stimmung, für alle Spielerinnen war es ein besonderes Erlebnis. Wir haben heute mit dem Einzug in den DFB-Pokal Geschichte geschrieben. Vielleicht haben wir da dann Losglück, spielen zuhause und machen die Bude voll“, so Kim Koschmieder nach dem Spiel. „Ich kann da gar nicht viel hinzufügen. Zum Spiel kurz noch: Uns hat das frühe Tor in die Karten gespielt, auch das zweite Tor kurz vor der Pause. Es kann keine besseren Zeitpunkte geben, um in Führung zu gehen und diese auszubauen. Wir hatten insgesamt mehr Spielanteile und haben es am Ende, mit der Unterstützung der Fans im Rücken, so souverän durchgezogen“, fügte Jan-Philipp Kalla hinzu.

FC Union Tornesch

Bautz - Kramer (70. Bade), Jantschenko (70. Homdahl), Wachter, Dörrie (65. Mattern), Lutz, Grzenkowitz, Pohl, Voß, Ehret, Schippmann

Trainer: Artur Wilk

 

FC St. Pauli

Zimmermann - Loubongo, Kuhnert (86. Kljajić), Hauschild, Kingman (86. Greifenberg), Philipp (59. Zawada), Schütt (82. Frings), Bodenstedt, Jubel, Hechtenberg, Forchel (59. Mannes)

Trainer*innen: Kim Koschmieder & Jan-Philipp Kalla

 

Tore: 0:1 Schütt (5.), 0:2 Hauschild (44.), 0:3 Hechtenberg (50.), 1:3 Lutz (52.), 1:4 Hauschild (79.), 1:5 Kingman (83.), 1:6 Kljajić (88.)

Schiedsrichterin: Sabrina Zwalinna (1. FFC Elbinsel Wilhelmsburg)

Fans: 3882

 

(hb)

Fotos: Witters

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